Mein Lesemonat Januar 2022
Ab sofort möchte ich hier am Ende jedes Monats meinen Lesemonat präsentieren. Da ich den Blog erst Ende Februar 2022 gestartet habe, kommt der Lesemonat Januar ein bisschen spät – aber mein innerer Monk möchte das Lesejahr am Ende komplett dokumentiert haben, deswegen ist es keine Option, „erst“ mit dem Februar oder gar dem März zu starten. 😉 In diesem Sinne: Welche Bücher haben mich durch den Januar 2022 begeleitet?
Der Start ins Lesejahr 2022
Nicht nur in den Lesemonat, sondern in diesem Fall auch in das Lesejahr 2022 gestartet bin ich mit „Vater unser“ von Angela Lehner. Es war mir mehrfach empfohlen worden und ich war sehr gespannt darauf.
Leider wusste ich letztlich nicht viel mit der Geschichte von Eva Gruber anzufangen, die willentlich in der Psychiatrie landet, um ihren dort „insässigen“ Bruder zu retten. Mir war nicht klar, welche Teile der Story nun die Wahrheit sein sollten, was die Protagonistin sich bewusst ausdachte oder vielleicht auch falsch in Erinnerung hatte. Das hat mich leider ziemlich verwirrt und deswegen bin ich mir auch unschlüssig darüber, ob mir das Buch am Ende nun gefallen hat oder nicht. Gut geschrieben war es zweifelsohne, aber so ganz erreicht hat es mich nicht.
Ein bewussterer Umgang mit sozialen Medien …
Im Januar habe ich mich außerdem verstärkt mit den Themen Digital Detox und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, was eine ungewohnt hohe Dichte an gelesenen Sachbüchern zur Folge hatte. Diese möchte ich an dieser Stelle ohne weiteren Kommentar nur aufzählen – zu einigen Büchern werden noch Rezensionen folgen, die dann hier verlinkt werden, und vielleicht bekommen einige der Themen auch noch einen eigenen Blogbeitrag:
- Daniela Otto – Digital Detox für die Seele
- Thimon von Berlepsch – Update für dein Unterbewusstsein
- Sarah Diefenbach, Daniel Ullrich – Digitale Depression: Wie neue Medien unser Glücksempfinden verändern
- Charles Pépin – Kleine Philosophie der Begegnung
- John Dicey, Allen Carr – Endlich handyfrei!
- Christian Bischoff – Bewusstheit.
… jetzt auch schon für Kinder?!
Thematisch passt in die oben stehende Liste eigentlich auch noch „Die Kinder sind Könige“ von Delphine de Vigan, auch wenn es sich hierbei um einen Roman handelt. Dennoch geht es auch in diesem Buch um die Folgen einer übersteigerten Nutzung sozialer Medien. Natürlich ist es kein Ratgeber, aber der eine oder andere Aspekt regte mich auch hier zur Reflexion an. Dass Delphine de Vigan eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen ist und ich das Buch schon zwei Monate vor der Veröffentlichung lesen durfte, machte es zu meinem ganz großen Highlight im Lesemonat Januar.
Ein Ausflug in neue Gefilde: Lyrik
War bei den Sachbüchern die schiere Anzahl in meinem Lesemonat Januar ungewöhnlich, so habe ich mich parallel auch noch an ein für mich ganz neues Genre herangewagt: Lyrik. Es war tatsächlich das erste Mal seit meiner Schulzeit, dass ich bewusst Gedichte gelesen habe (und diesmal sogar freiwillig!). In diesem Fall den Sammelband „Wir haben keine andre Zeit als diese: Gedichte über das Leben“ von Mascha Kaléko.
Eine gute Freundin hatte mich schon vor längerer Zeit auf diese mir bis dato unbekannte deutschsprachige Dichterin mit jüdischen Wurzeln aufmerksam gemacht. Mascha Kaléko hatte ein bewegtes, stellenweise tragisches Leben, und das spiegelt sich auch in ihren Gedichten wider – was aber nicht bedeutet, dass alle davon ernst oder traurig wären. Im Gegenteil brachte mich vieles in diesem kleinen Sammelband auch mal zum Schmunzeln und transportierte für mich positive Energie und Lebensfreude. Die Gedichte sind leicht verständlich und ich konnte mich mit vielen davon identifizieren.
Gewohntes Terrain – und eine Enttäuschung
„Miroloi“ von Karen Köhler war wieder viel gewohnteres Leseterrain für mich. Eine Dystopie mit erschreckenden Bezügen zur Realität – die komplette Rezension findet ihr hier.
Und dann noch mein allererstes Buch von Benedict Wells, auf das ich mich aufgrund vieler begeisterter Leser*innenstimmen sehr gefreut hatte.
Bedauerlicherweise sagte mir „Vom Ende der Einsamkeit“ aber überhaupt nicht zu. Ich fand keine Identifikationsfigur, alle Personen in diesem Buch waren mir unsympathisch. Das allein muss noch nicht unbedingt heißen, dass mir ein Buch nicht gefällt – aber es sollte doch ein Interesse an der Entwicklung der Protagonist*innen da sein, am Fortgang der Geschichte. Leider wurde bei mir beim Lesen kein solches Interesse geweckt.
Das hier war so ein Buch, das ich gern gemocht hätte und dessen literarische Qualität ich auch keinesfalls anzweifele – nur hat es mich leider nicht erreicht.
Fazit
Der Januar war ein bunt gemischter, bewegender und nicht zuletzt mit 11 gelesenen Büchern auch quantitativ herausragender Lesemonat und damit ein toller Start ins Lesejahr 2022!
Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.