Ashley Audrain – Das Geflüster (dt. von Lotta Rüegger und Holger Wolandt), 2024 (Rezension)

(Copyright: Penguin Verlag)

Erscheinungsdatum: 24.04.2024
(Penguin Verlag, 353 Seiten, ISBN 978-3328601821)

Erhältlich bei:

Inhalt

Die Loverleys veranstalten in ihrem Garten ein Nachbarschaftsfest. Mutter Whitney spielt die perfekte Gastgeberin – bis alle Gäste durch das offene Kinderzimmerfenster hören können, wie sie ihren Sohn Xavier anschreit. Neun Monate später stürzt Xavier aus eben diesem Fenster und schwebt in Lebensgefahr. Wie konnte es dazu kommen, hat dieses Ereignis etwas mit jenem Abend des Sommerfestes zu tun – und welche Abgründe lauern hinter den Fassaden der nach außen hin so perfekt scheinenden Nachbarsfamilien noch?

Meine Meinung

Ashley Audrain entwirft in „Das Geflüster“ die klassische Kulisse für Familien- und Beziehungsdramen: eine Straße voller gepflegter Einfamilienhäuser in einer amerikanischen Kleinstadt, bewohnt von privilegierten weißen Familien.

Erinnerungen an die Serie „Desperate Housewives“ werden wach, denn im Fokus stehen insbesondere vier Frauen: Whitney, deren Kinder ihr bei ihrer Verwirklichung im Berufsleben eher im Weg zu stehen scheinen, die aufopferungsvolle Hausfrau und Mutter Blair, die Ärztin Rebecca, die sich sehnlichst ein Kind wünscht und bereits mehrere Fehlgeburten hatte, und die 82-jährige portugiesische Einwanderin Mara, die der leidvolle Verlust ihres Sohnes quält.

Die Geschichten dieser Frauen verweben sich miteinander über die bloße Nachbarschaft hinaus. Augenscheinlich sind Whitney und Blair beste Freundinnen, aber können sie einander wirklich vertrauen? Rebecca betreut Whitneys Sohn im Krankenhaus, und Mara scheint mehr über alle zu wissen, als logisch erklärbar wäre. Geschickt spinnt die Autorin ein Netz zwischen den Frauen und ihren Familien, zwischen Schein und Sein, Neid und Eifersucht, Liebe und Hass.

Alles in allem ein spannendes Konstrukt, in dem mir der ganze große „Wow“-Effekt schlussendlich aber doch gefehlt hat. Zum einen gab es für meine Begriffe einige Längen und die Geschichte hätte straffer erzählt werden können. Zum anderen liegt dieser Eindruck sicher auch darin begründet, dass ich vor einigen Jahren so begeistert „Der Verdacht“, den Debütroman der Autorin, verschlungen habe. Den Sog, den ich dabei beim Lesen verspürte, konnte „Das Geflüster“ für mich leider nicht aufbauen.

Thalia
(*)

Fazit

Die Messlatte lag hoch, und „Das Geflüster“ konnte mit dem sehr hohen Niveau des Vorgängers „Der Verdacht“ für mich nicht ganz mithalten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau: Wenn ich keinen direkten Vergleich gehabt hätte, hätte mich sicher auch dieser Roman (noch) mehr abgeholt. So bleibt der Eindruck einer zwar spannenden und durchaus empfehlenswerten Lektüre zurück, ein Highlight war „Das Geflüster“ für mich aber nicht.

Bewertung

(Danke an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar. Keine weitere Vergütung erhalten.)

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