Melanie Metzenthin – Die Hafenschwester (1) – Als wir zu träumen wagten (Rezension)
Erscheinungsdatum Paperback: 09.09.2019
(Diana Verlag, 464 Seiten, ISBN 978-3453292338)
Erscheinungsdatum Taschenbuch: 08.08.2022
(Diana Verlag, 464 Seiten, ISBN 3453361326)
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Inhalt
In Teil 1 dieser Buchreihe lernen wir Martha Westphal kennen, die im späten 19. Jahrhundert im Umfeld des Hamburger Hafens aufwächst. Im frühen Jugendalter erlebt sie die grausame Cholera-Epidemie in der Stadt hautnah mit, die leider auch Opfer in ihrer eigenen Familie fordert.
Letztlich ist dies auch der Grund dafür, dass Martha Krankenschwester wird. Dabei lernt sie nicht nur verschiedenste Menschen kennen, die ihr Leben auf unterschiedliche Art beeinflussen, sondern kommt auch mit der aufstrebenden Sozialdemokratie in Kontakt. Ein Streik soll die Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter verbessern, und Martha kämpft zusammen mit ihren Mitstreiterinnen für die Frauenrechte – werden diese in der damaligen Zeit völlig neuen Ideen Erfolg haben?
Meine Meinung
Melanie Metzenthin hat hier einen wie gewohnt gut recherchierten, auf historischen Fakten basierenden Roman vorgelegt, der mir sehr gefallen hat. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen, auch wenn mir persönlich einige Passagen, wie zum Beispiel die über den besagten Streik und die Erläuterungen der dazugehörigen politischen Zusammenhänge, etwas zu lang waren. Das störte den Gesamteindruck aber nicht entscheidend.
Marthas Werdegang und ihr Bestreben, Menschen zu helfen – erst in ihrer eigenen Familie, dann zunehmend auch anderen – sind glaubwürdig geschildert und mit vielen interessanten Anekdoten gespickt. Martha ist eine starke Persönlichkeit und steht für ihre Überzeugungen ein. Es war interessant zu lesen, wie sich nach und nach ihr Charakter formt. Sehr ans Herz wuchs mir auch ihre Freundin Milli, die in noch ärmlicheren Verhältnissen aufwächst und sich schon als Jugendliche prostituieren muss.