Florence Given – Women living deliciously (dt. von Andreas Helweg, Simone Jakob und Pauline Kurbasik), 2024 (Rezension)

Inhalt

Florence Given ist Künstlerin und in den sozialen Medien bekannt für ihr feministisches Engagement und Empowerment. Nach ihrem Bestseller „Frauen schulden dir gar nichts“ ist „Women living deliciously“ ein weiteres Manifest für ein selbstbestimmtes und genussvolles Leben.

Meine Meinung

In „Women living deliciously“ fordert Florence Given Frauen dazu auf, das Leben in vollen Zügen zu genießen und sich von den Fesseln patriarchaler Normen zu befreien. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: Jäten, Pflanzen und Blühen. Jeder Abschnitt bietet praktische Ratschläge und inspirierende Geschichten, die Frauen ermutigen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und zu verfolgen. Der Vergleich mit dem Lebenszyklus einer Pflanze empfand ich als sehr passend: Zuerst müssen wir uns von „Unkraut“ befreien, das uns belastet und davon abhält, unser bestes Leben zu leben. Dann können wir die Saat für mehr Lebensfreunde säen – und schließlich unsere volle Persönlichkeit erblühen lassen.

Florence Given schreibt in einem zugänglichen und teils sehr umgangssprachlichen Ton – auch in der Übersetzung sehr gelungen –, richtet sich unmittelbar an ihre Leserinnen und vermittelt so den Eindruck einer permanenten persönlichen Ansprache. Die direkte, manchmal nahezu etwas vulgäre Ausdrucksweise ist Geschmackssache, verdeutlicht aber das Anliegen der Autorin. Mehr als einmal hat man den Eindruck, von einer guten Freundin „den Kopf gewaschen“ zu bekommen.

Die knallbunte Aufmachung mit zahlreichen von der Autorin selbst erstellten Illustrationen sowie die motivierenden Zitate, die das Buch durchziehen, mag ebenfalls nicht allen gefallen. Aus meiner Sicht aber lockern sie das Buch auf und bieten neben Lesefreude auch einen visuellen Mehrwert.

Was dieses Buch besonders macht, ist die Art und Weise, wie Florence Given persönliche Erfahrungen und allgemeine Weisheiten miteinander verwebt. Ihre Geschichten sind authentisch und berührend, und sie schafft es, komplexe Themen auf eine Weise zu vermitteln, die sowohl zum Nachdenken anregt als auch Mut macht. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, Leserinnen dazu zu inspirieren, ihre eigenen Lebenswege zu hinterfragen und neu zu gestalten. An der einen oder anderen Stelle war das vielleicht ein wenig repetitiv, und irgendwann im letzten Drittel hatte ich nicht mehr das Gefühl, noch entscheidende neue Erkenntnisse zu erlangen. Dennoch: Die Botschaft ist deutlich, positiv und sehr inspirierend.