Roëll de Ram – Backpacking für Anfänger (dt. von Barbara Heller) (Rezension)
Inhalt
Roëll de Ram ist Reisebloggerin auf wearetravellers.nl und hat zweifellos schon viel von der Welt gesehen. In diesem Buch beschreibt sie klassische Backpacker-Ziele wie Thailand, Vietnam und Costa Rica, aber auch Geheimtipps wie Kuba oder Japan.
Jedem Land sind einige Seiten mit Vorschlägen für Reiserouten, Übernachtungsmöglichkeiten und Aktivitäten gewidmet, garniert mit Fotos von den eigenen Reisen der Autorin. Eine kleine allgemeine Einführung in das Backpacking mit Hinweisen zur Budgetplanung und zum Packen runden das Ganze ab.
Meine Meinung
Das Cover von „Backpacking für Anfänger“ verspricht „tolle Fotos, Tipps und Checklisten“ – davon sind meiner Meinung nach definitiv die Fotos der stärkste Inhalt. Die Checklisten gehen nicht über eine Packliste und ein paar Spartipps hinaus. Tipps zu den Reisezielen sind zwar tatsächlich zahlreich vorhanden, meiner Meinung nach aber sehr allgemein gehalten. Wer konkret ausgearbeitete Reiserouten oder genaue Empfehlungen für Restaurants oder Übernachtungsmöglichkeiten erwartet, wird hier enttäuscht werden.
Nun würde vielleicht gerade das dem Spirit des Backpackens – einfach losfahren und sich treiben lassen – widersprechen. Für erste Eindrücke oder die grobe Auswahl von Reisezielen und möglichen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten vor Ort kann das Buch mit Sicherheit Inspiration liefern. Ich hatte mir dennoch mehr Konkretes erhofft. Wer wirklich in die beschriebenen Länder reisen möchte und tatsächlich noch nie Backpacking gemacht hat, kommt meiner Meinung nach nicht um eine etwas intensivere Recherche herum, als sie die alleinige Lektüre dieses Buchs bieten kann.
Fazit
Klassische Reiseführer sind in gedruckter Form wahrscheinlich mittlerweile ziemlich out. Die meisten Informationen sind schneller im Internet zugänglich und können dort auch viel einfacher aktuell gehalten werden – zum Beispiel auf Travelblogs wie dem von Roëll de Ram selbst. Ein bisschen stellte sich mir also schon vor dem Lesen die Frage nach der Sinnhaftigkeit, quasi ein „Buch zum Blog“ herauszubringen.
Die Lektüre hat meine Skepsis letztlich bestätigt. Das Buch ist zweifellos sehr schön aufgemacht und liefert viele beeindruckende Fotos. An einem grauen Wintertag macht es Spaß, es durchzublättern und sich einen ersten groben Eindruck von den beschriebenen Reisezielen zu verschaffen. Den tatsächlichen Informationsgehalt fand ich letztendlich jedoch eher dünn. Wer in erster Linie einen schönen Bildband und ein paar allgemeine Inspirationen zum Reisen mit dem Rucksack erwartet, ist hier dennoch richtig.
Bewertung
(Danke an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Keine weitere Vergütung erhalten.)
