Thomas Kehl & Mona Linke – Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest (Rezension)

Inhalt

Der Titel des Buchs zum YouTube-Kanal Finanzfluss, das Gründer Thomas Kehl zusammen mit Mona Linke aus seinem Team geschrieben hat, verspricht – ganz im Stile eines Clickbait-Thumbnails – augenscheinlich sehr viel: Ich muss nur dieses Buch lesen, dann weiß ich alles über Finanzen?

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Das Buch richtet sich in erster Linie an Menschen, die zur Geldanlage maximal im Besitz eines Sparbuchs oder vielleicht noch eines Tagesgeldkontos sind, Aktien bisher für Teufelszeug hielten und glauben, später einmal von der gesetzlichen Rente leben zu können. Es bietet einen Einstieg und Überblick über gelungenes Investieren und Vermögensaufbau am Kapitalmarkt und räumt mit diversen Vorurteilen bzgl. des Börsengeschehens auf.

Dazu werden auch immer wieder Bezüge zu Themen wie eigene Lebensplanung und Selbstverwirklichung hergestellt, denn schließlich muss man sich ja darüber klar werden, was man mit dem Geld, das man mit den beschriebenen Strategien anhäufen möchte, eigentlich machen will.

Meine Meinung

Viele der oben genannten Aspekte könnten schon einzeln betrachtet ganze Bücher füllen. Dass diese auf den relativ wenigen Seiten nur angerissen werden können, versteht sich von selbst. Aber ja – vermutlich reicht es tatsächlich aus, zum Einstieg (!) in die Finanzwelt ausschließlich dieses Buch (und kein weiteres) zu lesen. Es legt zumindest eine sehr solide Basis dafür, sich nach der Lektüre gezielt über vertiefende Bücher oder andere, schnelllebigere Medien wie Blogs oder eben YouTube-Videos (z. B. von Finanzfluss 😉 ) weiter über die Themen zu informieren, die einen besonders interessieren.

Insofern hätte ich es begrüßt, wenn der Titel etwas anders formuliert wäre, obwohl ich das Augenzwinkern dahinter durchaus verstehe. Ein Hinweis auf dem Cover, dass es um absolutes Basiswissen geht, hätte nicht geschadet und möglicherweise einer Enttäuschung bei manchen Leser:innen vorgebeugt, die andere Erwartungen an das Buch hatten.

Etwas missfallen sind mir zudem die Rechtschreibfehler – leider fehlt schon im Titel ein Komma – und die durchgängige Verwendung des generischen Maskulinums. Letzteres wunderte mich vor allem, weil ich in den YouTube-Videos von Finanzfluss durchaus ein Bewusstsein für die Gleichberechtigung der Geschlechter wahrnehme. Zu dem dazugehörigen Buch hätte es auch aufgrund der modernen Aufmachung aus meiner Sicht besser gepasst, zumindest einen kleinen Disclaimer hierzu zu geben, wenn sich schon offenbar bewusst gegen gegenderte Formen entschieden wurde.